1. Die Entwicklung eines intelligenten Gebäudes
1.1 Hintergründe
Heute in einer Zeit, in der jedes moderne Automobil über einen sehr hohen Grad an Technologie verfügt, ist es doch recht verwunderlich, dass im Bereich der Gebäudetechnik das Zeitalter der Mikroelektronik scheinbar noch nicht einmal begonnen hat.
Die Technologieentwicklung der letzten 30 Jahre hat enorme Veränderungen bewirkt, von denen die Gebäudetechnik nahezu unbeeinflusst geblieben ist. Von Ausnahmen im Bereich der Solar- und Heizungs-Technik einmal abgesehen, hat sich die eigentliche Gebäudetechnik in den letzten 30 Jahren kaum verändert.
Während die technischen Funktionsgruppen eines Automobils von einem Bordcomputer über ein Netzwerk gesteuert werden, erfolgt die Steuerung der allermeisten Gebäudes immer noch per Hand über einzeln verdrahtete Schalter und Taster. Während die Käufer moderner Automobile auf Hightech-Funktionen wie adaptivem Kurvenlicht, Radar- und Kamera-basierte Fahrkontrolle, automatisches Einpark-System, satellitengestütztes Navigationssystem, Autotelefon oder mobilem Internetzugang sehr großen Wert legen, begnügt sich der Käufer eines Eigenheims noch damit, Roll-Läden und Jalousien über mittelalterliche Mechanismen mit reiner Muskelkraft zu bedienen.
Hier kollidiert die Welt der Moderne und des Mittelalters unmittelbar miteinander, ohne dass diese groteske Divergenz menschlicher Bedürfnisse aufzufallen scheint.
Gerade die rasant zunehmende Nutzung und Verbreitung des Internets und der extreme Fortschritt in der Unterhaltungselektronik und des Mobilfunks machen jedem unmissverständlich klar, dass im Bereich moderner Gebäudetechnik ein großer Nachholbedarf besteht.
Vor dem Hintergrund stark zunehmender Einbruchs-Delikte stellt sich die Frage, warum Hightech-Produkte im Automobil, im Mobilfunk und in der Unterhaltungselektronik, von den Menschen so geschätzt werden und gleichzeitig der eigene private Wohnraum recht stark vernachlässigt wird.
Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und den Bemühungen zum Klimaschutz stellt sich die Frage, welche Potentiale Smart Home (eHome) Konzepte für die Energieeinsparung bieten und wie diese angesichts vielfältiger Umsetzungshemmnisse in Zukunft erschlossen werden können.
Vor dem Hintergrund des "Demografischen Wandels" stellt sich die Frage, wie Technik ein autonomes Wohnen im Alter unterstützen kann.
In dieser Ausarbeitung soll untersucht werden, wie moderne Technologie eingesetzt werden kann, um die Technik unserer Gebäude in das Zeitalter des Internets und der Mikroelektronik zu bringen.
Es soll eine Lösung erarbeitet werden, welche intelligente Gebäude-Technik (Smart-House, Smart-Home) für Anwender attraktiv macht und welche aktuelle Standards und zukünftige Trends aus den Bereichen Multimedia, Computertechnik und des Internets mit in ein zusammenhängendes Gesamtkonzept integriert.