1.2 Smart House, Begriffe und technologische Blickwinkel
Für Smarthouse werden oft verwirrende Begriffe verwendet, wie beispielsweise Smart Living, eHome, Smart Home, Elektronisches Haus, Vernetztes Haus, Vernetztes Wohnen, Intelligentes Haus, Intelligentes Wohnen, Hausautomation, Gebäudeautomation oder Gebäude Leittechnik.
Als Einleitung in diese Thematik sollen die Zusammenhänge dazu erläutert werden.
1.2.1 Intelligentes Haus und Intelligentes Wohnen
Smart House Technologie sorgt für sicheres, komfortables und intelligentes Wohnen, durch die Anwendung moderner Mikrocomputertechnik. Das Gebäude wird gewissermaßen intelligent, es „fühlt“ (z.B. Temperatur), es „denkt“ (Mikroprozessoren), es passt sich den Bedürfnissen der Bewohner an (Software) und es erkennt Gefahren (z.B. Feuer, Gas, Unwetter, Einbrecher, etc.).
Ein Intelligentes Haus (Smarthome, eHome) wird über einen hauseigenen „Bordcomputer“ realisiert, dessen Programm mit den gewünschten Funktionen ausgestattet ist. Intelligentes Wohnen (Smart Living) bedeutet beispielsweise, dass die Daten eines Windmessers genutzt werden um Roll-Läden oder Jalousien zu bewegen, oder dass beim Verlassen des Hauses geöffnete Fenster und Türen erkannt werden.
Intelligentes Wohnen bedeutet auch Einsparung von Energie. So kann beispielsweise die Beleuchtung eines Raumes deaktiviert werden, wenn sich dort über längere Zeit keine Person mehr aufhält. Die Lüftung der Räume kann automatisch gesteuert werden, um CO2 Gehalt und Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich zu halten und gleichzeitig den Energieverbrauch für Heizung oder Klimaanlage auf ein Minimum zu senken. Welche Aktionen jeweils erfolgen sollen, lässt sich dabei innerhalb kurzer Zeit durch Programmierung der Anlage flexibel festlegen. Die Programmierung (Hausautomation, Gebäudeautomation) erfolgt durch grafische Funktionsblöcke, die mit der Maus am Bildschirm parametriert werden. Damit kann auch ein Anfänger, ohne Kenntnisse von Programmiersprachen, die Erstellung der Software innerhalb weniger Stunden erlernen.
1.2.2 Was bedeutet 'Vernetztes Wohnen' und 'Vernetztes Haus' ?
Ein Netzwerk von dezentral verteilten Mikroprozessoren bildet hierbei ein elektronisches "Nervensystem", dessen Sensoren und Aktoren die einzelnen Teile des Gebäudes steuern und überwachen. Vernetztes Wohnen bedeutet, dass nahezu alle Geräte innerhalb des Gebäudes über ein Netzwerk miteinander verbunden sind. Ein vernetztes Haus vereint somit verschiedene Funktionsgruppen wie Unterhaltungselektronik, Multimedia, Telefon, Personalcomputer, Internet, Sicherheitstechnik und Gebäudeautomation zu einem zusammenhängenden System. Über das Internet wird jedes Gebäude und jede Wohnung von fast jedem Ort der Welt erreichbar und kann damit aus der Ferne überwacht und gesteuert werden. Die Vernetzung der einzelnen Gebäude wird in naher Zukunft zu einem Leitsystem führen (Gebäude Leittechnik), welches Gefahren wie Brände, defekte Gasleitungen oder Einbrüche, innerhalb einer Stadt erkennt und sofort Maßnahmen einleiten kann. Welche Daten von außen über das Internet verfügbar sind und wer darauf zugreifen kann, liegt einzig und allein im Willen der Bewohner. Sicherheit und Schutz der Privatsphäre muss hier höchste Priorität haben.