2.3 Das Smart-House Netzwerk
Zur Automation eines Gebäudes oder einer technischen Anlage ist es einerseits notwendig Daten zu erfassen, andererseits müssen Geräte über Befehle gesteuert werden. Daten werden über Sensoren erfasst, wie beispielsweise Temperatur-Sensoren, Bewegungsmelder oder Magnetkontakte. Befehle sind notwendig, um elektrische Verbraucher zu steuern, wie beispielsweise eine Lampe oder den Antrieb einer Jalousie. Damit nicht hunderte von Kabeln durch das Gebäude verlegt werden müssen, erfolgt die Übertragung von Daten und Befehlen über ein Netzwerk. Theoretisch genügt ein einzelnes Kabel mit nur 4 Drähten, um die Daten hunderter Sensoren übertragen zu können. Bei einem echten "Smart Home" basiert das Netzwerk auf dem Internet-Protokoll und ist somit bereit für die vielfältigen Aufgaben moderner Technologie und zugleich bestens vorbereitet für die Herausforderungen der nahen Zukunft.
Der Smart-House Controller bildet die zentrale Steuereinheit des Gebäudes und dieser schaltet, steuert und regelt elektrische Verbraucher (z.B. Lampen, Antriebe etc.) und überwacht mittels Sensoren alle Räume im Gebäude.

Abb.2.3 Das Smart-House Netzwerk
Der Smart-House Controller ist im übertragenen Sinn der "Bordcomputer" des Gebäudes. Die elektrischen Signale von Sensoren wie z.B. Bewegungsmelder, Rauchmelder, Temperaturfühler usw. werden durch Steuergeräte (RTU) direkt vor Ort erfasst und über das Netzwerk an den "Bordcomputer" übertragen.
In einem Smart-Home sind die Steuergeräte (RTU) dabei dezentral über das Gebäude verteilt und werden exakt da angebracht, wo sich die zugehörigen Sensoren und Aktoren befinden.
Bei dem Netzwerk handelt es sich um einen so genannten "Feld-Bus", nach RS485 Standard. Dieser Standard wird weltweit in den Anlagen der Industrie eingesetzt, da diese Netzwerke sehr robust sind, auch für den Einsatz unter rauen Bedingungen gut geeignet sind und eine relativ hohe Daten-Übertragungsrate zulassen. Feld-Bus Netzwerke sind deshalb geradezu ideal zur Automation von Gebäuden, da sie nicht nur einen echten "Profi-Standard" repräsentieren und einfach in der Installation sind, sondern auch noch Preisgünstigkeit mit hoher Sicherheit kombinieren. Zudem können damit auch Distanzen in einem größeren Gebäude problemlos überbrückt werden, was bei anderen Netzwerktypen (z.B. Ethernet LAN) meist nur durch Einsatz von Verstärkern (Repeater) gelingt. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass hier mehrere Geräte an ein einzelnes Kabel-Segment angeschlossen werden können. Damit sinkt der Aufwand der Kabel-Installation und es besteht die Möglichkeit das System jederzeit problemlos durch zusätzliche Geräte zu erweitern.