2.3.4 Front-End-Prozessor, FEP
Front-End-Prozessoren (FEP) dienen dazu, das Netzwerk um separate Segmente zu erweitern, das Netzwerk um ein anderes Medium (z.B. Funk, Powerline) zu ergänzen oder um fremde Geräte in das Netzwerk zu integrieren. Ein FEP kann dabei folgende Aufgaben übernehmen:

Abb.2.3.4 Front-End-Prozessor im Netzwerk
- Netzwerk in Segmente aufteilen
- Netzwerk über anderes Medium erweitern
- Fremde Protokolle umsetzen
- Fremde Geräte einbinden
Erweiterung des Netzwerks:
An ein einzelnes Netzwerk-Kabel können bis zu 30 Geräte angeschlossen werden, die über das Kabel kommunizieren und auch ihre Energie-Versorgung erhalten. Ein solches Kabel-Segment kann dabei bis zu 50 Meter lang sein. Kleine Anlagen mit weniger als 250 Sensoren, können damit problemlos mit nur einem Kabel-Segment aufgebaut werden. Bei größeren Anlagen mit tausenden Sensoren und hunderten von Steuergeräten ist es jedoch sinnvoll, das Netzwerk in Segmente aufzuteilen.
Jedes einzelne Steuergerät (RTU) muss dabei ständig abgefragt und diagnostiziert werden, um die Daten der Sensoren in kurzen Zeitabständen zu erhalten. Der FEP kommuniziert autonom mit den untergeordneten Steuer-Geräten (RTU) und gibt die Daten gebündelt an den übergeordneten Smart-House Controller weiter. Damit wird die Last im Netzwerk auf mehrere Prozessoren verteilt und die Reichweite des Netzwerks erheblich vergrößert.
Der Front-End-Prozessor kann sowohl an das Smart-House Netzwerk angeschlossen werden, als auch direkt an das Multimedia-Netzwerk (Ethernet LAN).
Integration fremder Geräte:
Zudem kann ein FEP dazu verwendet werden, um fremde Geräte in ein Smart Home einzubinden z.B. ältere Komponenten die nicht zum Internet-Protokoll kompatibel sind oder die nicht an ein Netzwerk angeschlossen werden können. Als Beispiel sei die Integration einer Heizungsanlage genannt, die über den FEP in das Netzwerk eingebunden werden kann und die damit die Möglichkeit erhält, auch über den Web-Browser eines Computers bedient zu werden. Es soll an dieser Stelle jedoch erwähnt werden, dass eine Integration fremder Geräte nur durch eine umfassende Unterstützung durch den jeweiligen Hersteller möglich wird und dazu zusätzliche Software erstellt werden muss.